888C53F0 7E99 441F A2A9 8E2DE29E3C0FHabt ihr sie auch gesammelt, die winzig kleinen Autos, Motorräder und anderen kleinen Fahrzeuge? Habt ihr auch eure Eltern mit herumliegenden Autos in den Wahnsinn getrieben? Tun zwar nicht so weh wie Legosteine, sind aber trotzdem als Fußsohlenimplantat nicht zu empfehlen.

Aber um die gehts heute gar nicht – zumindest nicht um Micro Machines in physischer Form. Micro Machines 2 – Turbo Tournament für den Sega MegaDrive ist etwas besonderes. Nicht nur, dass dieser Fun-Racer unglaublich viel Spaß macht, ist auch dieses Codemasters Spiel hardwaretechnisch recht speziell. Leider konnte Codemasters nicht an den Erfolg von Micro Machines 2 anknüpfen. Ein Jahr später wurde eine Version mit ein paar Updates released, was heute dem Umfang eines DLCs entspräche. Der „echte“ Nachfolger V3 kommt noch halbwegs an den Spielspaß ran und der neueste Teil aus 2017….nun ja….reden wir nicht darüber. Nun aber zurück in die Zeit, in der die Micro Machines Welt noch OK war.


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Wenn eine Fußballmannschaft nicht ausreicht

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Das Micro-Machines 2 „J-Cart“ Modul (Quelle:Wikipedia – von 32X – Eigenes Werk, Gemeinfrei)

Nun, warum war Micro Machines 2 so speziell? Ganz einfach: Es konnten 8 Spieler gleichzeitig an einem Rennen teilnehmen! Nein, das ist kein Tippfehler, sondern zweier Tricks zu verdanken: Codemasters packte nämlich nicht nur das Spiel auf das Modul, sondern baute auch gleich zwei weitere Ports für Joypads mit ein. Kein Adapter notwendig. Für 8-Spieler Partien teilten sich zwei Spieler einen Controller (wie bei Overcooked), wobei einer das Fahrzeug mit den D-Pad und einer mit den A,B und C Button steuerte. Super um Freundschaften zu beenden, indem man dem Gegenüber den geteilten Controller aus der Hand reißt. Leider gibt es nur eine einzige Strecke für so viele Spieler, aber wenn genügend Alkohol im Spiel ist, macht das nichts…

Beim Knockout (Meisterschafts)Modus können sogar bis zu 16 Spieler teilnehmen. Ideal für eine 90er Jahre Nerd-Party!


Bis in den Abfluss und noch viel, viel weiter!

Abgesehen von der unglaublichen Anzahl an Mitspielern bietet Micro Machines noch um einiges mehr. Eine große Anzahl an wählbaren Fahrern stellt sicher, dass für jeden das richtige Alter-Ego dabei ist. Auf Wunsch, kann sogar der Name angepasst werden. Dies hat zwar keine Auswirkung auf das Spiel selbst (außer bei KI gesteuerten Fahrzeugen), aber das macht nichts. In Micro Machines 2 wurden 17 unterschiedliche Fahrzeuge gepackt, welche auf zig Strecken für Chaos sorgen. Leider hängt die Wahl des Fahrzeuges an der selektierten Rennstrecke, allerdings würde man mit einem Dragster auf der Speedboat oder Helikopterstrecke ohnehin nicht weit kommen. Sämtliche Fahrzeuge unterscheiden sich im Handling. Sowohl Beschleunigung, also auch Höchstgeschwindigkeit und Grip sind von der Fahrzeugart abhängig. 

Die Streckendesigner haben sich ordentlich ausgetobt. Ein Hindernis kann, der Größe der Fahrzeuge geschuldet, alles sein. Von der Bohrmaschine bis zum Schwamm ist hier alles vertreten – manches davon lässt sogar unser Fahrzeug explodieren. Mein persönliches Highlight ist das Dragsterrennen auf der Klobrille. Ein mal falsch eingeschlagen und schon verschwindet man im Lokus. Aber auch die Fahrten übers Xylophon und dem Küchentisch haben es in sich.

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Welches Schweinchen hättens denn gern? 16 Fahrer stehen zur Auswahl.
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Besonders chaotisch gehts beim Rennen auf der Klobrille zu. Hoffentlich ist das Klo geputzt…


Es kommt nicht auf die Größe an

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Im Head to Head Modus gewinnt nicht unbedingt der erste im Ziel.

Neben den über 27 Rennstrecken kann Micro Machines 2 auch noch mit 4 verschiedenen Spielmodi aufwarten. Während beim Challenge Modus, der Meisterschaft und dem Zeitrennen hauptsächlich die Geschwindigkeit (bzw. der ein oder andere Abschneider) zählt, gehts beim Kopf an Kopf Rennen etwas brutaler zu. Hier werden zwar ebenfalls 3 Runden gefahren, allerdings gewinnt nicht zwingend der erste im Ziel. Schon während des Rennens sammeln die Fahrer Punkte, indem sie soweit vorfahren, bis der andere Spieler verschwindet. Dooferweise ist als „Erster“ die Weitsicht nicht mehr gegeben, wodurch schneller Bekanntschaft mit Hindernissen oder Abgründen gemacht wird…

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Die Rennen werden, wie hier das Bonuslevel, mit coolen Bildern angekündigt.

Im Einspielermodus ist der Verlust eines Rennens nicht gleich das Aus. Drei Versuche stehen zur Verfügung um die Spielarten Challenge und Head to Head zu meistern. Erst wenn alle Leben aufgebraucht sind ist wirklich sense – Continues gibts keine. Drei Siege hinter Einander vorausgesetzt werden die winzigen Fahrzeuge einmal beiseite gelassen und die Super Monsters gestartet. Gut, ist immer noch ein Micro-Machine, aber im Bonuslevel müssen damit andere Micro-Machines überfahren werden um ein Bonusleben zu verdienen. 

Wenn man mal keinen Bock auf Gegner hat, ist die Jagd auf Streckenrekorde eine Alternative. Bei den Time Trials können ohne Rempeln Bestzeiten aus den Boliden gekitzelt werden – die übrigens am Modul gespeichert werden.


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Damals:
Micro Machines 2 fand ich damals schon super. Unzählige Male habe ich mit Dwayne die Klobrille umrundet, um nicht doch die ein oder andere hundertstel Sekunde herauszuholen. Auch im Mehrspielermodus hatten wir unglaublich viel Spaß mit diesem Titel. Micro Machines 2 – Turbo Tournament war definitiv ein Spiel, mit welchem ich sehr viel Zeit verbracht habe.

Heute:

Heute macht es noch genauso viel Spaß durch den Garten und über den Dachboden zu brettern oder mit dem Heli durch ein Rohrsystem zu fliegen wie damals. Leider fehlen mir die Gamepads und die Mitspieler, um eine richtige 8-Spieler-Partie zu spielen. Eines muss jedem Spieler allerdings klar sein: Wer nicht bereit ist, die Rennstrecken auswendig zu lernen, wird auch keinen Erfolg haben.
Die VHS zum Spiel
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YesterPlay80
5 Jahre her

MM2 war echt ein tolles Spiel, wir haben aber meistens die DOS-Version gespielt. Selbst alleine hat es schon viel Spaß gemacht, mit Freunden war es die pure Gaudi! Eine kleine LAN-Party, sozusagen. Das schöne ist, dass das Spielprinzip, im Vergleich zu einem Mario Kart oder anderen Rennspielen, ohne Splitscreen funktioniert. Ich war nie so der Freund von Splitscreens, weil ich eben nie einen so großen Fernseher / Monitor hatte und gerade wenn sich mal mehr als zwei Leute davor versammelten, wurde es schnell anstrengend, dem Geschehen nur in einem winzigen Bildausschnitt folgen zu können. Hier hatte man immer den kompletten… mehr »

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