Heute reisen wircardol ins Jahr 1978, in welchem Atari Outlaw, dem Urvater von Red Dead Redemption, veröffentlichte.

Das actiongeladene Cover-Art lässt schon vermuten, dass es sich um einen wilden, erbarmungslosen Shooter handeln könnte, also Cartridge rein und los gehts!

Wie bei vielen Videospielen zu dieser Zeit ist das Cover weitaus imposanter als das Spiel selbst. Auch wenn es sich eher wie Bullet-Time während eines LSD-Trips anfühlt, ist es trotzdem unterhaltsam. Vielleicht sogar genau deswegen.

Es ist High-Noon und zwischen euch und dem Bankräuber Leroy „Eyespitter“ Price (Name von der Redaktion geändert) liegt nur ein pinker Kaktus. Da das Areal plötzlich von einem ebenso pinken Zaun umgeben ist, kann er genausowenig flüchten, wie ihr Beide an dem Kaktus vorbeischießen könnt.

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Ihr schlüpft in die Rolle des mit einem Revolver bewaffneten Cowboys und müsst euer Gegenüber mit gezielten Schüssen zur Strecke bringen. Nun ja, es ist mehr eine Gummikanone als ein Revolver. Die Kugeln prallen an den Spielfeldbegrenzungen oben und unten einfach ab. Der Cowboy sackt bei Treffern nicht tot zusammen und liegt röchelnd in einer Blutlache, sondern setzt sich kurz hin. Nach einer kurzen Verschnaufpause steht er wieder auf – so wie es eben damals auch wirklich war.

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Damit das Ganze nicht gleich langweilig wird, gibt es mehrere Spielmodi:

Das Hindernis ist wahlweise ein Kaktus, eine Kutsche (stehend oder fahrend) oder eine Wand. Ebenfalls gibt es die Hindernisse in zerstörbarer und auch unzerstörbarer Form (außer der Wand natürlich). Da die recht langsamen Kanonenkugeln durch die noch langsameren Cowboys ausgeglichen werden, erinnert der Spielfluss sehr an die Unterwasserkämpfe von Mechwarrior.

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Mit wahlweise zerstörbarer Umgebung und begrenzter Schusszahl wird, unterstützt durch die wechselnde Farbpalette, welche in einigen Fällen die Augen bluten lässt,  doch ein wenig Abwechslung ins Spiel gebracht – zumindest im Multiplayer.

Da Aufgrund fehlender AI beide Cowboys nur von echten Spielern gesteuert werden können, hat Atari einen unglaublich langweiligen Übungsmodus integriert. Hierbei müsst ihr die Zielscheibe 10 mal treffen um zu gewinnen.

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Fazit:

Naja, dann eben kein erbarmungsloser, rasanter Shooter. Trotzdem habe ich Outlaw sehr positiv in Erinnerung. Es war wahrscheinlich eines der ersten Videospiele (wenn nicht sogar das erste Videospiel) im Konsolenbereich, welches ich je gespielt habe. Stunden haben wir vor der Konsole mit Outlaws verbracht, da es im Multiplayer einfach Spaß macht – auch heute noch.

 

 
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Ferdi
Ferdi
7 Jahre her

Sehr schöner Artikel, der aufzeigt, das Grafik nicht alles ist und Spiele zu zweit oft viel mehr Spaß gemacht haben. Ist doch erstaunlich, das es heute noch Spaß macht. Ging mir kürzlich genauso, als ich Artillery Duel gespielt habe. Viel wichtiger als heute waren auch die Spielcover, die unbewusst die Fatasie angeregt haben. Das pixelige irgendwas ist ein gerissener Revolverheld. Outlaw war übrigens für Atari Deutschland ein sehr wichtiges Spiel. Atari Geschäftsführer Klaus Ollmann hat auf Videospielgeschichten.de eine Artikelserie geschrieben. Als der Absatz schleppend lief hat er folgendes getan. Ein Auszug hieraus: „Auf der ersten Vertriebstagung gab ich als Marschrichtung… mehr »

Andre
Andre
7 Jahre her

Vielen Dank für Deinen Artikel Pixelfanatic. Hier hast Du wirklich einen Klassiker vorgestellt. Das Spannungsverhältnis zwischen Cover art und Spielgrafik steht symbolisch für die Spiele dieser Ära.

Und ebenfalls vielen Dank an Ferdi für die Erwähnung des Artikels http://www.videospielgeschichten.de/die-einfuehrung-des-atari-vcs-in-deutschland/ von Klaus Ollmann. Outlaw war für Atari damals ein System seller. So wie heute AAA-Titel. Die Zeiten ändern sich 😉

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